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DGM – Tagung 2004

Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e. V.

Zum ersten Mal wurde die Jahreshauptversammlung in der deutschen Bundeshauptstadt Berlin durchgeführt. Vom 18. bis 20. Juni 2004 fand in Berlin-Marzahn die Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung e. V. (DGM) statt.

DGM-Tagung

Dieses Treffen der Mühlenfreunde aus ganz Deutschland ist in jedem Jahr die wichtigste Veranstaltung des Vereines, der sich der Erhaltung und Bewahrung eines wesentlichen Teils unseres nationalen Kulturerbes und von Sachzeugen der technischen Entwicklung, der Mühlen, widmet.

Als Quartier diente das ABACUS-Tierpark-Hotel, in dem auch die Auftaktveranstaltung am Freitagabend stattfand. Zunächst wurden die Teilnehmer von Schülern der Musikschule Marzahn-Hellersdorf mit einigen feierlichen Musikstücken begrüßt.

Anschließend sprachen der Präsident der DGM, Erhard Jahn und der Vorsitzende der Mühlenvereinigung Berlin- Brandenburg e. V., Gerd Hampel. Der Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, Dr. Uwe Klett (PDS) hieß die Gäste aus den deutschen Bundesländern im Namen des Landes Berlin und des Schirmherrn, Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, willkommen.

DGM-Tagung

Der langjährige Stadtbaudirektor und Vorsitzende des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf, Dr. Günter Peters (verstorben 2013), stellte in einem reich bebilderten Vortrag den Werdegang des gastgebenden Stadtbezirkes und seiner 5 Dörfer mit ihren historischen Mühlenstandorten vor.

Dass als Tagungsort das „Kulturgut“ im historischen märkischen Angerdorf Alt-Marzahn gewählt wurde, ist auch eine Reverenz an die zehnjährige erfolgreiche Bildungsarbeit, die in der Bockwindmühle Marzahn geleistet wird.

Das denkmalgeschützte Dorf Alt- Marzahn, inmitten der Großsiedlung Marzahn gelegen, verdeutlichte dabei sowohl das bäuerliche Erbe, für welches vor allem auch die Mühlen stehen, aber auch die große Bedeutung der Mühlen für die Ernährung der Bevölkerung.

DGM-Tagung

Nach Abhandlung der Vereinsformalien und der Verleihung des diesjährigen Deutschen Mühlenpreises an Mühlenbesitzer Alois Schneider ging Jürgen Wolf in seinem Fachvortrag auf die Methoden und Ergebnisse der Mühlenerhaltung in Berlin und Brandenburg ein. Zunächst wurden die ursprünglichen Mühlenbestände in der Region mit den heutigen Zahlen verglichen und die grundsätzlichen Strukturen und Instrumente der Mühlenerfassung vorgestellt. Mehrere, in Bild und Text vorgestellte, Mühlen zeigten die Ergebnisse und vielfältigen Möglichkeiten des Erfassungssystems „System Marzahn“.

In fünf Exkursionen wurden die großen Mühlentraditionen Berlins erkundet, so unter anderem eine Ausstellung „Mahlen und Schroten vor den Toren Berlins“ , die gemeinsam mit dem Marzahner Müller Jürgen Wolf vom Heimatmuseum Lichtenberg vorbereitet wurde. Aber auch der Besuch der einzigen noch produzierenden Industriemühle Berlins, der Schüttmühle in Spandau, sowie der Holländermühle in Britz und des Deutschen Technikmuseums mit zwei Mühlen standen auf dem Programm.
Ein besonderer Höhepunkt war die Exkursion in das Dorf Marzahn. Der damalige Bezirksbürgermeister von Berlin Marzahn-Hellersdorf, Dr. Uwe Klett, begrüßte dabei die Gäste aus ganz Deutschland und zeigte ihnen „die gute Stube Marzahns“. Bei diesem Dorfrundgang wurde der erste Abschnitt einer Dauerausstellung zur Kulturgeschichte des Brotes, welches seit vielen Jahren durch die Agrarbörse Deutschland Ost e. V. vorbereitet wurde, der Öffentlichkeit übergeben. Diese Ausstellung ist gemeinsam mit einem Getreidelehrgarten, in dem alte und neue Getreidesorten im Vergleich angebaut werden, der erste Abschnitt des Gesamtprojektes. Der Stadtbezirk Marzahn- Hellersdorf war nach den begeisterten Äußerungen aller Teilnehmer beim abendlichen Ausklang im alten Dorf Marzahn ein guter Gastgeber für die Mühlenfreunde aus ganz Deutschland und ihre Freunde aus dem Ausland.